Neue Blicke auf die Beziehungen zwischen christlichen, jüdischen und muslimischen Islamwissenschaftlern. 2. Doktoranden-Workshop zur Geschichte der Orientwissenschaften

Neue Blicke auf die Beziehungen zwischen christlichen, jüdischen und muslimischen Islamwissenschaftlern. 2. Doktoranden-Workshop zur Geschichte der Orientwissenschaften

Organizer
Prof. Dr. Sabine Mangold-Will (Bergische Universität Wuppertal); Lisa Medrow (Universität Rostock)
Venue
Bergische Universität Wuppertal (Mi 13.05/O.07.27)
Location
Wuppertal
Country
Germany
From - Until
27.11.2013 - 28.11.2013
Website
By
Lisa Medrow

Die Geschichte der Orientwissenschaften hat in den letzten Jahren die gesteigerte Aufmerksamkeit der Forschung erhalten. In aktuellen Publikationen und Dissertationsvorhaben rückt dabei die Entwicklung orientwissenschaftlicher Netzwerke im 19. und 20 Jahrhundert immer mehr in den Fokus des Interesses. In diesem Zeitraum verbreiteten und verdichteten sich personelle Verbindungen der Orientwissenschaftler im Kontext imperialer Ambitionen sowie beschleunigter Kommunikation über große Teile der Welt und prägten, über kulturelle und religiöse Grenzen hinweg, die wissenschaftliche Beschäftigung mit dem Orient maßgeblich. Es bleiben auf diesem Forschungsfeld noch viele offene Fragen: In welchen Beziehungen standen christliche, jüdische und muslimische Wissenschaftler im Einzelnen zueinander? Welche Mechanismen des Ein- und Ausschlusses von Wissenschaftlern sind in diesen Netzwerken zu finden? Und inwieweit haben die Netzwerke zur Entwicklung einer tatsächlich globalen wissenschaftlichen Gemeinschaft geführt?

Um ein Netzwerk junger Nachwuchswissenschaftler zur Geschichte der wissenschaftlichen Rezeption von Orient und Islam herzustellen, rufen wir zum 2. Doktoranden-Workshop auf. Nachdem im Frühjahr 2013 auf Initiative des Simon-Dubnow-Instituts für jüdische Geschichte und Kultur ein erster Doktoranden-Workshop zum Thema Konvergenzen muslimischer und jüdischer Texttraditionen in der Moderne in Leipzig stattgefunden hat (Organisation: Walid Abd El Gawad), soll der inhaltliche Fokus des zweiten Treffens auf die Entwicklung von wissenschaftlichen Netzwerken in den Orientwissenschaften des 19. und 20. Jahrhunderts gelegt werden. Der Workshop ist interdisziplinär ausgerichtet und richtet sich an Doktoranden aus allen Fächern (Geschichte, Religionswissenschaften, Islamkunde, Orientalische Philologien), die zum Thema der Vernetzung von Orientwissenschaftlern arbeiten. Ziel ist es, uns über verschiedene aktuelle Vernetzungs-Theorien auszutauschen und die Möglichkeiten ihrer Nutzbarmachung für die konkreten Dissertationsprojekte der Teilnehmer zu diskutieren.

Programm

27. November 2013, Mi 13.05,

18 Uhr

Dr. Thomas Gertzen (Leipzig/Berlin): „Wie Lepsius der meister der Altägyptologie, so kann sein Nachfolger Erman der Führer der Jungägyptologie genannt werden“ – Anmerkungen zur Disziplingenese der Ägyptologie in Deutschland

28. November 2013, O.07.27

9.30 - 10.30

Johanna Nanko (Berlin)

„Dass ich Ihre Abneigung gegen die Juden an sich nicht theile, ist mir sehr lieb; meine besten Schüler sind meistens Juden.“ Nöldeke als Einstiegshilfe in die (internationale) Wissenschaftsgemeinschaft?

10.30 - 11.30

Walid Abd El Gawad (Leipzig)

Korrespondenz in Brief und Text. Zur Rezeption moderner Orientforschung an ägyptischen Universitäten im 20. Jahrhundert

Mittagspause

13-14

Maja Scrbacic (Leipzig)

Das Berliner Institut für Semitistik und Islamkunde. Netzwerke kulturgeschichtlicher Forschung zum Islam zu Beginn der 1930er Jahre.

14-15

Lisa Medrow(Rostock)

Die Inszenierung des Netzwerk-Gedankens auf Orientalistenkongressen des frühen 20. Jahrhunderts - Paradigmen akademischer Akzeptanz und Ablehnung von muslimischen Wissenschaftlern.

15-16 Abschlußdiskussion

Contact (announcement)


Editors Information
Published on
26.11.2013
Author(s)
Contributor
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Language(s) of event
German
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